Hitzerekord und der Kollaps eines Eisschelfes so groß wie Rom: Die schlechten Nachrichten aus der Antarktis sind Vorboten dessen, was in den kommenden Jahrzehnten deutlich häufiger passieren könnte. Vor allem ein bereits angeschlagener Gletscher könnte den Meeresspiegel um mehrere Meter ansteigen lassen.
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Barbara Barkhausen01.04.2022, 10:40 Uhr
Antarktis.Als das Conger-Eisschelf, ein antarktisches Eisschelf so groß wie Rom, im März einstürzte, war die Wissenschaftsgemeinschaft schockiert. Noch nie zuvor war ein Eisschelf in der Ostantarktis kollabiert. Der Kollaps fiel mit einer „Hitzewelle“ zusammen, während derer die Temperaturen teilweise um bis zu 40 Grad Celsius über dem Normalwert lagen. „Teilweise wurden Temperaturen von minus zwölf Grad gemessen“, sagte Zoë Thomas, eine Antarktisexpertin der University of New South Wales in Sydney. „Das ist ganz klar eine Anomalie für die Region.“ Normalerweise sollten die Temperaturen eher bei minus 50 Grad liegen.
Wenige Tage nach dem Hitzerekord in der Antarktis und dem Einsturz des Conger-Eisschelfs meldete auch Neuseeland, dass seine Gletscher aufgrund der Folgen des Klimawandels deutlich geschrumpft und inzwischen nur noch „skelettartig“ seien. Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler sagen inzwischen bereits voraus, dass viele innerhalb eines Jahrzehnts vollkommen verschwinden könnten.